Mainland-Firmen zählen zu den beliebtesten Unternehmensstrukturen in Dubai und den restlichen Emiraten der VAE. Mit einer Mainland-Company können Sie nicht nur in den VAE, sondern auch weltweit Geschäfte machen. Welche weiteren Vorteile Sie bei der Firmenregistrierung auf dem Festland erwarten und inwiefern sich eine Mainland von einer Freezone-Firma unterscheidet, das erfahren Sie im Folgenden.
Das Wichtigste in Kürze
Was ist eine Mainland-Firma?
Wie wird eine Mainland-Firma gegründet?
Was sind die Vorteile einer Mainland-Firma?
Volle Eigentumsrechte
Diverse Bürooptionen
Keine Kapitalbindung
Keine Handelsbeschränkungen
Geschäftsdiversität
Benötige ich eine Lizenz für eine Mainland-Firma?
Welche Lizenzarten gibt es?
Handel und Industrie
Beratung und Servicedienstleistungen
Die wichtigsten Unterschiede zwischen einer Freezone- und Mainland-Company
Steuern
Niederlassungen
Geschäftsführung
Geschäftstätigkeiten
Wechsel von Freezone auf Mainland
Fazit
FAQ
Wie viel kostet eine Mainland-Firma?
Bei einer Mainland-Firma handelt es sich um ein Unternehmen, das auf dem Festland registriert und lizenziert ist und somit dort auch Geschäfte tätigen kann. Es unterliegt daher auch den regulären Vorschriften der VAE, hat aber den Vorteil, dass es dadurch Zugang zum gesamten Markt Dubais hat und auch internationale Geschäfte tätigen kann. Eine Mainland-Firma kann zudem in unterschiedlichen Rechtsformen auftreten:
Um eine Mainland-Firma gründen zu können, müssen Sie sich zuerst für eine Branche entscheiden, in der Sie geschäftlich tätig werden wollen sowie einen Firmennamen wählen. Zudem sollten Sie sich überlegen, ob Sie Ihre Firma alleine oder gemeinsam mit anderen Gesellschaftern führen möchten. Basierend darauf beantragen wir dann eine Lizenz für Sie, die Ihre geschäftliche Aktivität abdeckt. Danach müssen Sie nur noch den Gesellschaftsvertrag sowie ein Memorandum of Association (MoA) unterzeichnen.
Dadurch wird es Ihnen jedenfalls ermöglicht, zu 100 % Eigentümer Ihres Unternehmens zu bleiben.
Gut zu wissen: Ein lokaler Partner oder ein Local Service Agent ist für die Gründung einer Mainland-Firma nur mehr in den seltensten Fällen, z.B. in der Ölbranche notwendig.
Wenn Sie sich dazu entscheiden, eine Mainland-Firma zu gründen, geht das für Sie mit einigen Vorteilen einher. Denn eine Mainland-Firma bietet Ihnen im Vergleich zu anderen Firmenarten ein breiteres Spektrum an Geschäftsmöglichkeiten sowie eine hohe Standortflexibilität. Doch das sind nur einige von vielen Vorteilen, die wir Ihnen noch näher vorstellen werden:
Vor einiger Zeit war es ausländischen Unternehmern nur unter 2 Bedingungen möglich, Volleigentum an ihrer Gesellschaft in Dubai zu behalten:
Doch in den letzten Jahren hat S.H. Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum ausländischen Unternehmern erlaubt, das Eigentum an ihrer Gesellschaft in den VAE zu 100 % behalten zu dürfen. Durch diese Änderung eröffneten sich neue Möglichkeiten für internationale Investoren und Geschäftsleute. Denn durch den Erhalt der eigenen Eigentumsrechte können Geschäftsinhaber nun direkt mit Ihrem Business in den Markt einsteigen, ohne dabei von einem emiratischen Unternehmen oder einer Person als Partner abhängig sein zu müssen.
Gut zu wissen: S.H. Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum ist Herrscher von Dubai sowie Vizepräsident, Premierminister und Verteidigungsminister der VAE.
In Dubai haben Sie die Möglichkeit, uneingeschränkt und nach Ihrem Belieben ein Büro anzumieten. Dadurch können Sie den optimalen Standort für Ihre jeweilige Geschäftsaktivität finden und Ihren Mitarbeitern gegebenenfalls den Weg zu Ihrem Arbeitsplatz erleichtern. Vor allem, wenn diese pendeln.
Bei der Firmengründung auf dem Mainland sind Sie in den meisten Fällen nicht dazu verpflichtet, eine Stammeinlage einzuzahlen. Dadurch haben Sie von Anfang an mehr Kapital, das Sie in andere wichtige Geschäftsinvestitionen setzen können.
Erweiterte Visamöglichkeiten
Durch eine Mainland-Company haben Sie Zugang zu mehreren Visamöglichkeiten. Dadurch wird Ihnen die Anwerbung von internationalen Mitarbeitern erleichtert. Zudem können Sie durch diese Flexibilität Ihr Unternehmen nach Bedarf skalieren.
Mit einer Mainland-Firma unterliegen Sie keinen Handels- und Standortbeschränkungen. Somit haben Sie Zugang zu einem breiteren Kundenstamm und können u.a. auch Dienstleistungen für die Regierung anbieten und in den gesamten VAE direkt mit Verbrauchern handeln. Außerdem ermöglicht es Ihnen eine Mainland-Firma, mehrere Niederlassungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu eröffnen, um so Ihre Präsenz auf dem Markt zu erhöhen.
Mit einer Mainland-Firma dürfen Sie in jeder Branche tätig werden. Hierbei ist nur zu beachten, dass Sie für Ihre Geschäftsaktivität eine Lizenz benötigen. Sollten Ihre geschäftlichen Aktivitäten jedoch zu sehr von den Befugnissen Ihrer Lizenz abweichen, müssen Sie entweder die abweichende Aktivität der Lizenz hinzufügen oder gar eine neue Lizenz beantragen. Dennoch können Sie auf diese Art und Weise Ihr Geschäftsportfolio leicht diversifizieren und sich gleichzeitig schnell an gelegentlich auftretende Marktveränderungen anpassen.
Gut zu wissen: Seit Juni 2023 sind Mainland-Companies dazu verpflichtet, eine Körperschaftssteuer in Höhe von 9 % auf Gewinne ab 375.000 AED zu bezahlen.
Damit Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen auf dem Festland vertreiben dürfen, benötigen Sie eine Gewerbeerlaubnis (Lizenz). Damit will die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate sicherstellen, dass Sie als Unternehmer dazu qualifiziert sind, Dienstleistungen und/oder Waren in einer bestimmten Branche handeln zu dürfen. Dafür müssen Sie bestimmte Fähigkeiten oder Ausbildungen nachweisen können und zusätzlich:
Gut zu wissen: Unabhängig von Ihrer gewählten Rechtsform muss ein Memorandum of Association (MoA) ausgefüllt und unterzeichnet werden.
Grundsätzlich können Sie zwischen zwei großen Lizenzarten unterscheiden, denen sich jede Firma unterordnen muss. Jene des Handels und der Industrie sowie der Beratung und Servicedienstleistungen.
Unter dem Handel werden sämtliche gewerbliche Tätigkeiten verstanden, die mit dem allgemeinen Handel, aber auch z.B. mit der Vermietung von Waren zu tun haben. Zu den industriellen Tätigkeiten gehören hingegen die Herstellung und Weiterverarbeitung von Waren und/oder Produkten. Für die Handelslizenz benötigen Sie keinen lokalen Partner und das Unternehmen bleibt zu 100 % in Ihrem Eigentum.
In der Beratungs- und Servicedienstleistungsbranche bleiben Sie ebenfalls zu 100 % Eigentümer Ihres Unternehmens. Einen Local Service Agent benötigen Sie nicht, und wenn nur in sehr seltenen Fällen bei bestimmten Lizenzen. Zu Beratungs- und Servicedienstleistungen zählen etwa das Business Consulting oder Real Estate.
Im Kontext der Firmengründung in Dubai werden Ihnen früher oder später die Begriffe Mainland und Freezone in den Sinn kommen. Bei beiden handelt es sich um konkrete Gesellschaftsformen, die aber nicht miteinander verwechselt werden sollten, da sie mit unterschiedlichen Privilegien im Geschäftsalltag einhergehen. Aus diesem Grund haben wir Ihnen die wichtigsten Unterschiede im Folgenden zusammengefasst:
Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Unternehmensformen liegt wohl in den Steuern. Denn eine Mainland-Company ist in der Regel dazu verpflichtet, die Körperschaftssteuer in Höhe von 9 % zu zahlen. Außerdem fällt bei den meisten Geschäftstransaktionen eine Mehrwertsteuer an. Bei Freezone-Companies beträgt der Steuersatz bei der Körperschaftssteuer hingegen 0 %. Zudem müssen Freezone-Companies ebenfalls die Mehrwertsteuer bezahlen. Allerdings nur, wenn die Gewinngrenze von 187.500 AED überstiegen worden ist.
Wenn Sie eine Mainland-Firma haben, müssen Sie sich an die allgemeinen Arbeitskräftevorschriften der VAE halten, wenn Sie einen Mitarbeiter anstellen. In den Freihandelszonen sind die Regelungen bezüglich des Arbeitsrechts weniger streng. Allerdings sind die Vorschriften von Freezone zu Freezone verschieden.
Mit einer Mainland-Company können Sie ohne Probleme mehrere Niederlassungen oder Tochtergesellschaften in den VAE gründen. Mit einer Freezone-Firma ist es auch möglich, dort eine Niederlassung zu gründen. Seien Sie sich hierbei auch bewusst, dass Ihre Geschäftsniederlassung dann nicht den Regeln Ihrer Freezone unterliegt, sondern jenen der Mainland Behörde.
Bezüglich der Geschäftsführung und der Corporate Governance unterliegen Sie bei einer Mainland-Firma in der Regel strengeren Vorschriften als bei einer Freezone-Firma. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Beispielsweise haben Freezones wie die DIFC diesbezüglich ebenfalls strenge Regelungen.
Standortvorschriften
Wenn Sie vorhaben, eine Mainland-Firma zu gründen, dann muss diese zwingend einen physischen Standort in den VAE haben. Bei einer Freezone-Firma hingegen sind die Standortregelungen flexibler gestaltet, sodass Sie auch virtuelle Büroräumlichkeiten haben können.
Mit einer Mainland-Firma können Sie in jeder Branche tätig werden. Mit einer Freezone-Firma hingegen ist das nicht immer möglich. Denn viele Freezones sind auf spezielle Geschäftsbereiche beschränkt. Somit können Sie auch nur Lizenzen für jene Geschäftstätigkeiten beantragen, die in den jeweiligen Freihandelszonen zugelassen sind.
Wie Sie sehen, haben beide Unternehmensstrukturen ihre Vor- und Nachteile. Dennoch erscheint auf lange Sicht gesehen die Mainland-Company die bessere Wahl zu sein, wenn Sie vorhaben, mit Ihrem Business zu expandieren. Doch was können Sie tun, wenn Sie aktuell noch eine Freezone-Firma haben? Das ist grundsätzlich kein Problem, denn Sie können von einer Freezone auf eine Mainland-Firma “wechseln” und somit den entscheidenden Schritt für Ihre Geschäftsexpansion tätigen. Dafür müssen Sie jedoch zuvor Ihre Freezone-Firma liquidieren und eine neue Mainland-Firma gründen. Wir von EXTENT beraten Sie in dieser Angelegenheit natürlich gerne und leiten für Sie alles Notwendige in die Wege.
Mainland-Firmen in Dubai und den VAE sind insbesondere für Sie als Unternehmer interessant, wenn Sie sich die vollständigen Eigentumsrechte an Ihrem Business erhalten und gleichzeitig eine hohe Flexibilität bei Ihren Geschäftsaktivitäten haben wollen. Denn diese Firmen unterliegen keinen Handelsbeschränkungen, was Ihnen den Zugang zum gesamten VAE-Markt ermöglicht und die Expansion erleichtert. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, ohne Kapitalbindung zu gründen, was Ihnen den finanziellen Druck von Beginn an etwas abnimmt. Im Vergleich zu Freezone-Unternehmen bieten Mainland-Firmen wiederum eine größere Vielfalt an Geschäftsmöglichkeiten und Standortflexibilität. Ein kleiner Nachteil bei dieser Art von Unternehmensstruktur ist jedoch, dass einige Steuern anfallen können und der geschäftliche Alltag strenger reglementiert ist, als es bei Unternehmen in einer Freihandelszone der Fall ist. Dennoch ermöglicht Ihnen eine Mainland-Company eine effektive Geschäftsausweitung sowie eine starke Präsenz am Markt der VAE.
Die Kosten einer Mainland-Firmengründung ergeben sich aus mehreren Posten, darunter etwa: die Lizenzgebühren, Bürokosten, MoA und Emirates ID, das Residence Visa sowie die Mainland Business Set-up Gebühren. Daher können Sie ungefähr mit 12.000 Euro aufwärts rechnen.
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